Brief vom Dezember 22

Gestern besuchten wir die Müllarbeiter am 50 Jahre alten Müllberg von Maputo.

Es war heiß von oben und von unten. Es raucht und dampft und stinkt…hier suchen hunderte Menschen nach Verwertbarem, sogar nach Essbarem…Etliche unterbrechen ihre Arbeit um von uns Gebet zu empfangen, danach verteilen wir Brot mit Mangomarmelade (frisch gemacht) und ein Stoffherz, das sie erinnern soll, dass Gott auch sie liebt. Da sind Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, kein Geld für die Miete, also schlafen sie auch hier am Müll – in einem Teil von einem Kühlschrank z.B. mit Decken und Planen zugedeckt…mir wird schlecht… eine Mutter mit ihren 4 oder 5 Kindern wird uns vorgestellt….ein Vater, dessen Frau erst gestorben ist mit 2 kleinen Kindern…..alte Frauen, eine hat nicht mal Schuhe, sie ging in Socken über Scherben und Mist, die meisten haben verschieden Schuh(reste) an.

2 Frauen haben grad Mittagspause, es gibt frisch gekochten Tee aus der Konservendose, dazu 1 Mango, die sie sich wohl teilen. Wir haben leider kein Brot mehr, die 100 Stück waren schnell weg – und ich will eigentlich auch weg. Da sagen die 2, es geht ja gar nicht ums Brot. Sie sind froh, dass wir gekommen sind, Sie freuen sich, dass wir an sie denken und wünschen sich, dass wir wiederkommen…. Ich bin beschämt.

Die Stunde Heimfahrt verlief eher schweigsam, die Dusche danach war gündlich. Aber die Bilder kann ich nicht abwaschen. Heute früh, nachdem Anna um 5:30 zum Flughafen Richtung Heimat fuhr….da kamen sie wieder, und die Tränen dazu…

Das Ausmaß des Elends führt zu Ohnmacht. Was soll man da tun? Ca 1000 Familien leben hier am und um den Müll. Wo anfangen zu helfen? Wie? Was nützt es, wenn einige etwas Kleidung bekommen? Sollen wir ein Weihnachtsessen finanzieren?

Warum nicht gezielt 5 Familien helfen, eine bescheidene Wohnung zu bezahlen? Würden sich dafür Paten finden, ca 30 € Mietpatenschaft? Kann AVA noch mehr Jobs bieten?

Viele Fragen gehen mir durch den Kopf. Ich bitte Gott um gute Ideen.,denn ich glaube, dass ihn das Elend auch berührt. Und er ist der, der die Lösung hat für unsere Unmöglichkeiten

Weihnachtsstimmung hab ich keine….aber die hatte Jesus wohl auch nicht, als er im Stall auf die Welt kam, weil sonst nirgends Platz für ihn war.

Ich wünsche dir, dass Jesus Platz in deinem Herzen findet, nicht dass du in Stimmung kommst – sondern, dass es wieder stimmt in deinem Leben, denn für diese innige Gemeinschaft bist du gemacht!! Und ER hat auch für deine Unmöglichkeiten eine Lösung!

Herzliche Grüße aus Mosambik! 😊

Sabine

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