Reisebericht Mai 24

Liebe Freunde und UnterstützerInnen von Trätro!
Meine 2 Wochen in unserm AVA Ausbildungszentrum sind wie im Flug vergangen!
Ich bin dankbar, dass ich viel Zeit mit unsern 5 Lehrlingen aus Angonia (vom Waisenheim) verbringen konnte. Wir haben zusammen Englisch und Portugiesisch gelernt, gelacht und gespielt und uns ganz viel umarmt. Ich habe gemerkt, wie sehr sie das morgens und abends genießen, da haben sie wohl Mangel erlitten. Doch es sind alle 5 fleißige und fröhliche junge Leute, die Gott als ihren Papa kennen gelernt haben
und den Tag mit einer kurzen gemeinsamen Andacht um 6 Uhr starten,
Um 7 Uhr geben Souza (und Oswaldo, ein junger Nachbar) den kl. Schulkindern Nachhilfe, bevor diese 45 min. zur Schule wandern.
Die Mädels Promisse und Priscilla putzen indessen das Haus und waschen d. Geschirr vom Vorabend ab
Jeremias und Estevao reinigen das Gelände und erledigen auch andere Arbeiten (z.B. Anlage einer Kompostgrube, wenn Mama Sabina sie darum bittet)
Dann gibt es Frühstück, dem sich meist noch Verwalter Raoul anschließt, wenn er schon da ist (alle lieben mein Porridge mit frischem Obst 😊)
Um 9 Uhr beginnen die 6-12 Metaller Lehrlinge ihre Arbeit (manche sind noch in der Schule, manche müssen Gelegenheitsjobs erst erledigen, um für das Familieneinkommen beizutragen)
Um 10 Uhr starten die Schneiderei Lehrlinge, einige junge Mütter kommen auch erst nach der Erledigung ihrer Jobs, von denen sie leben
Ca 12 Uhr Mittagessen, das unsere neue Köchin Sheila bereitet hat, meist Chima (Maisbrei) oder Reis mit einem Blättersugo oder Bohnen, manchmal etwas Fisch
Danach nochmal Lehre bis 14 Uhr
Dann gibt Jeremias den Kindern Nachhilfe, die bereits schulfrei haben
Um 15 Uhr ist dann Englisch-Kurs für 8 Burschen und 6 Mädchen
Danach üben einige den Lobpreisgesang für Sonntag
Und andere schwitzen beim traditionellen Tanztraining oder beim Fußballspiel
Mit Einbruch der Dunkelheit um 18 Uhr leert sich das AVA Gelände und jemand kocht das Abendessen, bzw werden Reste von Mittag aufgegessen. Kochen in unserm Besucherhaus war jedes Mal eine Herausforderung, weil ich das Messer nicht finden konnte oder die Teller, Töpfe und einfach alles erst zu suchen war. Ich hab die Küche mehrfach eingerichtet, doch dann wird das ganze Equipment wieder für die Vorbereitung des Essens für 50 Leute gebraucht (z.B. Frauenkonferenz oder Treffen wegen unserm neuen Recycling Projektes mit Nachbarn und Regierung…), oder Promisse beschließt, das Geschirr anderswo abzustellen…..da lernt Sabine Geduld … 😊
Solange wir die lästigen Moskitos dann aushielten, lernten wir abends zusammen Portugiesisch und Englisch oder spielten miteinander, bevor wir uns zw. 8 und 10 Uhr unter den Schutz unserer Netze begaben.
2x hielt ich workshops in Gesundheitslehre, mit Herstellung von Artemisia Öl und Salbe, Chili Salbe und Ölseife. Jeden Tag trockneten wir Moringablätter und machten hochwertiges Pulver daraus zum Anreichern von Speisen mit Vit C, Calzium um Eisen. Meine 6 im Koffer mitgebrachten Artemisia Pflanzen gedeihen schon gut, während 62 weitere Pflänzchen erst 5mm klein sind, aber bald ein Riesenfeld bilden sollen, das ich dann nach 6 Monaten selber mit-ernten will.
Wieder und wieder erklärte ich die Wichtigkeit des Mulchens unserer Gemüsebeete, um den Boden vor Austrocknung zu schützen. Einige Beete legten wir auch tiefer zum Schutz des Sandbodens vor Wind. Auch die Kompostwirtschaft geht nicht so leicht in die Köpfe. Immer wieder finde ich allen möglichen Müll beim Kompost……..gut Ding braucht Weile, gutes Vorbild und immer wieder sagen!
Die Kinder und Eltern unserer Region wünschen sich eine Schule in der Nähe, denn die Kleinen müssen 45 min zur Schule gehen und die Großen gehen gar 1,5 Stunden 1 Strecke, wenn sie sich den Bus nicht leisten können. Wir helfen immer wieder mit „Transportmoney“, doch wenn wir uns einen gebrauchten Bus leisten könnten, würden wir eigene Transporte durchführen. Wenn du das unterstützen möchtest, lass es uns wissen! 😊
Unsere frühere Köchin Theresa kann leider nicht mehr für AVA arbeiten, weil sie durch eine Fußverletzung den langen Weg zu AVA nicht mehr schafft. Um sie und ihre 2 kl. Kinder weiter zu unterstützen helfen wir ihr, ein kl. Geschäft mit Tierfutter, Kohle und Bohnen zu starten (Dinge, die in ihrer Region noch nicht verkauft werden). Ich freue mich, dass Theresa 4 Kinder ihrer Nachbarschaft gratis unterrichtet. Dafür bekommt sie von AVA auch Hilfe für ihre Behandlungskosten. Im Sommer hat sie sogar noch einen OP Termin wegen ihrem Fuß. Allein könnte sie sich das niemals leisten.
Einen Tag nach unserm Treffen mit Theresa ist der Vater ihrer älteren Kinder gestorben. Joao fuhr noch nachts zu ihr um Trost zu spenden. Und gegen Morgen erfuhr er dann vom Tod seines leiblichen Bruders Alfonso (35J.) der in Südafrika gearbeitet hat. Er ist als Fußgänger von einem Auto überfahren worden und war sofort tot. Er hinterlässt seine Frau und ihre 3 Kinder und viele Fragen, wie sie das Leben nun schaffen sollen. Gestern war das Begräbnis, das Joao nur per whatsapp mitverfolgen konnte. Als er überlegte, 2 der Kinder in seine Familie aufzunehmen, kam mir der Gedanke, lieber die Kinder nicht zu trennen und sie stattdessen alle samt Mutter in unserm AVA Zentrum zu integrieren.
Dafür müssten wir noch ein extra Haus bauen, vielleicht kombinieren wir es auch mit der Wohnung für unsere Angonia Lehrlinge, die ja das Besucherhaus noch bewohnen. Mehr und mehr Besucher kündigen sich an und brauchen den Platz.     Ein einfaches Haus könnten wir für ca 4000€ bauen. Hilfst du mit?
 
Unser EMCA Recycling Projekt hat schon etliche Hürden überwunden (inkl Inhaftierung unserer Mitarbeiter Tom und Kurt für 3 Stunden + 500€ Strafe für Visa Unstimmigkeiten), Heinz und Udo sind fest am Planen und Organisieren aller rechtlichen Vorgaben und Vorbereiten der Beschaffungslogistik….und Kurt hat den neuen Bagger in Betrieb genommen um die Straße und das Grundstück für die Depoly-Anlage zu präparieren.
Vielen Dank allen Betern, die uns über die Schwierigkeiten hinweggeholfen haben! Wir merken, Gott ist mit uns, er schickt uns immer wieder Leute, die uns weiterhelfen! Wir lernen aber auch Geduld, Dranbleiben, besser Kommunizieren, und täglich alles in Gottes Hände zu legen! Er ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens und auch unserer Werke!
Vielen Dank für DEINE Unterstützung!!!
Gott segne deine Saat mit 100facher Ernte! 😊
 
                Sabine, Heinz (er ist noch bis 14.5. in Mosambik) und Team

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